Material

Kork ist einer der ältesten und natürlichsten Rohstoffe die wir kennen und nutzen. Er wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die vorwiegend im Mittelmeerraum wächst. Portugal ist mit 736.000 Hektar das größte Korkanbaugebiet. Die portugiesischen Felder sind wichtige Ökosysteme mit einer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt.

Die Korkeiche existiert seit etwa 30 Millionen Jahren. Ein Baum kann bis zu 200 Jahre alt werden. Jeder Kubikzentimeter besteht aus bis zu 40 Millionen. Zellen mit extrem elastischer Membran. Die wabenförmige Struktur und die darin eingeschlossenen Gase machen Kork so leicht und isolierend, schall und vibrationsdämmend.

 

Das waren die ersten Gedanken aus meinem Freundeskreis als ich Ihnen vom neuen Trendstoff berichtete. Der Korkstoff kann nur aus dem hochwertigem mittleren Korkbereich gewonnen werden. Hier wird mit organischen Klebstoffen der Kork zu Platten laminiert,  mit scharfen Schneidewerkzeugen zu dünnen Schichten geschnitten und jeweils auf einen Trägerstoff aufgebracht, sodass dieser wie Stoff oder Leder verwendet werden kann. Die samtweiche Haptik erinnert sehr stark an Leder. In der Modeindustrie spricht man auch vom veganen Leder.

Die Erntezeit liegt zwischen Mai und August. Geschält wird mit einer einfachen Axt. Dabei wird vorsichtig die Außenschale der Korkrinde abgeschält. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass der Stamm nicht beschädigt wird. Nach der Schälung wird jeder Baum mit dem jeweiligen Erntejahr markiert. Erst neun Jahre später, wenn die Eichenrinde sich am Baum regeneriert und eine neue Rinde gebildet hat, darf wieder geschält werden. Nach etwa sechs Monaten Lagerung und Stabilisierung wird der Kork nun verarbeitet. Er wird mehrmals gekocht und gehärtet. Im nächsten Schritt wird der Kork geschnitten, zerkleinert, gepresst und für den Flaschenhandel, die Bauindustrie und immer mehr für die Modeindustrie verarbeitet.